Kannst du dich kurz vorstellen, wo du gerade arbeitest und was du dort machst?

Ich bin Vera, 27 Jahre, habe im Dezember meinen Master abgeschlossen und bin seitdem bei der Positive Thinking Company als Beraterin im Bereich Data Science tätig. Dort habe ich schon 2019 ein Praktikum gemacht und bin nachfolgend erst als Werkstudentin und dann als Beraterin übernommen worden. Thematisch arbeite ich aktuell vor allem auf Projekten im Bereich Computer Vision (d.h. Bilderkennung/-klassifizierung) und Industry Analytics (d.h. Umsetzung datengetriebener Projekte im Produktionsumfeld). Ich würde sagen mein Job besteht vor allem aus Kommunikation, Datenvorverarbeitung, Modellierung und der Bereitstellung von Machine Learning Modellen.

Welche Ämter hattest du in der Fachschaft inne?

Ich bin damals bereits im ersten Semester in die Fachschaft gekommen und habe am Anfang vor allem viel Zeit in der Sitzung verbracht. Im dritten Semester habe ich dann zusammen mit zwei Jungs den AK Alumni übernommen. Anschließend war ich 1,5 Jahre im Vorstand und habe die Bundesfachschaftenkonferenz (BuFaKKa) 2017, sowie die Absolventenfeier 2019 im Team organisiert. Hier und da habe ich auch noch in weitere Themen reingeschnuppert, aber mein größtes Steckenpferd war zum Schluss sicherlich die Leitung des Arbeitskreis Kooperation und Sponsoring. Klingt ganz schön viel, wenn man das so runter schreibt, aber generell war nie das Amt das interessante, sondern die Zusammenarbeit mit spannenden Menschen und das Möglichmachen von coolen Projekten. 😉

Was aus deinem (Grund-) Studium hast du bei deiner Arbeit gebraucht?

Tatsächlich stelle ich rückblickend fest (ich weiß, ich hätte es vorher auch nicht geglaubt), dass mir einige der Grundstudiumsthemen im Beruf wieder begegnen. Allen voran natürlich die Statistik (z.B. Regressionen und Korrelation),  aber z.B. auch OR (Optimierungsprobleme aufstellen sowie Entscheidungsvariablen definieren), Programmieren (Objektorientiertes Programmieren ist der Shit im Data Science Bereich 😉) und sogar Elektrotechnik (kann ganz schön wichtig sein auf einem Industrieprojekt zu wissen was Kondensatoren sind). Sogar das eher wenig geliebte Info 2-Thema Komplexität spielt in meinem Alltag eine Rolle. Im Master habe ich mich dann stark auf Data Science und AI spezialisiert, weswegen Fächer wie AISS und Service Analytics auch aktuell noch manchmal als Einarbeitungsgrundlage für meine Arbeit dienen.

Hat dich dein Studium gut auf deine Tätigkeit vorbereitet?

Definitiv. Es ist super hilfreich, dass wir im Studium einen Einblick in so viele Themenbereiche bekommen. Ich bin sicherlich nicht die beste Programmiererin, aber das muss ich als Data Scientistin auch überhaupt nicht sein. Das grundlegende Verständnis für fast alles was einem so unter die Nägel kommt, hilft, sich schnell in Themen einzuarbeiten und ein Verständnis für Kund:innenprobleme zu entwickeln. Die Interdisziplinarität befähigt mich, abzuschätzen wo die Schnittmengen zwischen Nutzer:inneninteressen, technischen Möglichkeiten und Budgetvorstellungen sind.

Was sind für dich wichtige Softskills? Wie und wo hast du diese erlernt?

Neben dem technischen Grundwissen ist eine schnelle Auffassungsgabe und eine realistische Einschätzung von Arbeitspaketen(-Bergen) super wichtig. Das beides habe ich definitiv in all den Klausurenphasen gelernt, in denen ich stark priorisieren musste, was sich zu lernen lohnt und was nicht und in denen man auch schnell von Thema zu Thema springen muss. Im Fachschaftskontext habe ich sicherlich die Softskills rund um Kommunikation, Selbst- und Fachpräsentation sowie Teamfähigkeit gelernt. Auch die Strukturierung von Aufgabenpaketen und Selbstorganisation sind wichtige Fähigkeiten, die ich bei der Orga der Absolventenfeier oder der BuFaKKa mitgenommen habe. Die Fähigkeit Teams zu führen (z.B. bei der Leitung des FOPS-Teams 2018) und Aufgaben zu delegieren, hoffe ich in mittelfristiger Zukunft auch einsetzen zu können 😉

Welche Gründe sprechen für deinen Karriereweg?

Das gesamte Thema ist ziemlich jung und ständig im Wandel. Es kommen immer mehr interessante Themen auf und wirklich jedes Unternehmen will AI/Data Science machen. Die Perspektiven sind also super. Außerdem passen wir vom Profil her einfach super rein (wie die Antworten oben hoffentlich gezeigt haben 😉) und die Teams sind oft sehr jung und dynamisch. Gute Aufstiegschancen gibt es also auch noch. Ich frag mich fast, was dafür spricht irgendetwas Anderes zu machen?!

Was macht ein junges Unternehmen für dich aus und was ist daran besonders interessant?

Bestes Beispiel: Mein direkter Vorgesetzter ist 29, unsere Domain Leaderin 31. Die Wege bis ins Management sind kurz, alle sind sehr entspannt und mit großer Wissbegierigkeit unterwegs. Gefühlt sitzt niemand seine Zeit ab und wartet auf den Feierabend, sondern die Lust etwas zu bewegen ist groß. Bei uns gibt es immer wieder neue spannende Entwicklungen und dabei wird auch das Feedback aus dem Mitarbeiter:innenkreis sehr geschätzt. Ich fühl mich super wohl und habe den Eindruck nicht nur ein winzig kleines Zahnrad am Rande einer großen Maschinerie zu sein.

Was hättest du Rückblickend anders gemacht?

Hier kann ich mit voller Überzeugung sagen: gar nichts! Ich habe unheimlich viel Glück gehabt und meinen Master sehr stark genutzt, um mich sowohl im Studium als auch mit verschiedenen Jobs auf meinen Beruf vorzubereiten. Dabei habe ich super viel Spaß gehabt, viel gelernt und mein Studium ausreichend genossen. Was gibt’s besseres? 😉

Was macht dir an deinem Job Spaß?

Allem voran: Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg:innen. Außerdem die technischen Herausforderungen und die Tatsache, dass ich quasi jeden Tag was Neues lerne.

Tipps für die nächste WiWi-Generation

  1. Schaut euch früh genug mit Hilfe von Werkstudierendenjobs um, was euch Spaß machen könnte, um euch im Master auf diese Themen zu konzentrieren.
  2. Nutzt die Arbeit in Hochschulgruppen! Hier lernt ihr super viele Dinge, die euch im Berufsalltag nur helfen können. 
  3. Schaut bitte drauf, dass ihr nicht irgendwas aus Karrieregründen macht. Eine gute Portion Intuition und Begeisterung für einen Bereich kann euch viel eher den Weg ebnen als eine ausgeklügelte Strategie. Ihr müsst das Ganze immerhin 40 Jahre lang machen 😉
  4. Und zu guter Letzt: Genießt das Studium so gut wie möglich. Man hat nie wieder so viel Zeit für alles worauf man Bock hat. 80% reichen oft aus um eine Klausur zu bestehen. Die freie Zeit, die man gewinnt wenn man die restlichen 20% genau diese sein lässt, ist einfach Gold wert!

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